Die Wildform dieses Baums, die inzwischen sehr selten gewordene Schwarzpappel (Populus nigra), ist ein Riese, der es, wenn er genügend Platz hat, an Stamm- und Kronendurchmesser mit jeder Eiche aufnehmen kann – nur daß die Pappeln viel leichter und vergänglicher sind als ein Hartholz wie die Stieleiche.
Bei den Zuchtvariationen Populus nigra 'Italica' und 'Plantierensis' ist von den außergewöhnlichen Abmessungen nur die Länge übriggeblieben. Ihre Äste streben fast senkrecht nach oben – eine Mutation, deren wenige Ursprungsexemplare seit dem 18. Jahrhundert immer wieder durch Ableger vermehrt werden.
Pappeln wachsen außerordentlich schnell, werden aber nicht sehr alt. Viele Bestände sind in den letzten Jahren vom Pappel-Rindenbrand, einer Pilzkrankheit, befallen worden. Er führt zum Absterben von Ästen, machmal ganzer Baumkronen. Kappungen verschlimmern den Zustand der Bäume nur, weil sie ihre Wunden schlecht verschließen können, auch wenn sie in wenigen Jahren zu neuer Höhe emporgetrieben sind.
Vor
allem die Zucht- und Hybridformen
der Gattung werfen aber gelegentlich auch aus
heiterem Himmel gesunde Äste ab. In ihrer
natürlichen Umgebung, den Flußauen,
kann dieser an sich widersinnig anmutende
Vorgang den Bäumen zur vegetativen
Vermehrung dienlich sein. Die Wahrscheinlichkeit,
daß ein Mensch dabei zu Schaden kommt, ist im Vergleich zu den
sonstigen Gefahren im Straßenverkehr
äußerst gering. Übrigens: Der Bundesgerichtshof
hat mit dem sogenannten Pappelurteil
entschieden, daß ein solcher nicht vorhersehbarer
Grünbruch keine Schadenersatzpflicht des
Baumbesitzers begründet.
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