Sie ist uns vertraut, aber so lange gibt es sie in Mitteleuropa noch gar nicht: Die Gemeine Roßkastanie (Aesculus hippocastanum) stammt vom Balkan und wird erst seit dem 18. Jahrhundert bei uns gepflanzt. Im Gegensatz zu vielen anderen Neophyten hat sie in hiesigen Ökosystemen nie richtig Fuß fassen können und wächst bis heute kaum wild.
Kastanienalleen sind weniger an großen Straßen als vielmehr in Parks und an Feldwegen zu finden – vielleicht auch deshalb, weil die recht sensiblen Gehölze den Härtetest „Fernverkehrsstraße“ regelmäßig schlecht bestehen.
Seit einigen Jahren sorgt die Kastanien-Miniermotte für Schlagzeilen. Sie läßt viele der an sich ehrfurchtgebietenden Bäume schlimm aussehen. Es sei jedoch hier bemerkt, daß die Verunreinigung des Bodenwassers mit Tausalz, die bei den meisten Allee-Kastanien hinzukommt und gegen die sie sehr empfindlich sind, wahrscheinlich die größere Gefahr ist.
Rettet
die Kastanien
Aktion der Schutzgemein-
schaft
Deutscher Wald e.V.
Alternativ
könnte man für zukünftige Alleepflanzungen
auch eine der verwandten Arten Aesculus flava
(Gelbblühende Pavie) oder Aesculus ×
carnea (Rotblühende Roßkastanie)
wählen. Sie werden von den Larven der berüchtigten
Kleinschmetterlinge bislang weitgehend
verschmäht. Es ist jedoch nicht auszuschließen,
daß die Miniermotte, wenn sich diese Arten in der
Landschaft ausbreiten, auch sie mit neuen Stämmen
besiedelt.
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