An Alleen hat der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) große Tradition; er dürfte der zweithäufigste Alleebaum in Deutschland sein. Seine Kronen erzeugen tiefen Schatten, wie es sonst nur die Buchen vermögen, und ähnlich wie die Linden kann er theoretisch – das heißt, unter günstigen Umweltbedingungen – einige Jahrhunderte überdauern.
Leider hat er sich auf den oft trockenen Böden am Straßenrand und ohne den Schutz des Waldes als sehr salzempfindlich erwiesen, auch wenn dies in der Literatur nicht immer deutlich gesagt wird; die Streßtoleranz dieser Baumart hängt offensichtlich sehr vom Standort ab. Viele Bergahornalleen, vor allem die an Bundesstraßen, sind aber schwer geschädigt. Außer an untergeordneten Verkehrswegen und in Kommunen, die auf den regulären Einsatz von chemischen Auftaumitteln verzichten, scheint es zur Zeit geboten, nach Alternativen für die Alleegestaltung zu suchen.
Seit einiger Zeit wird deshalb verstärkt der Spitzahorn (Acer platanoides) für Neupflanzungen verwendet. Er ist robuster, wird aber dafür nicht so alt wie sein Verwandter – man könnte ihn als etwas profanere Variante bezeichnen. Beide haben eine sehr schöne rote Herbstfärbung, es gibt sie aber auch in ganzjährig roten bis violetten Zuchtvarianten.
In den botanischen Namen beider Arten spiegelt sich übrigens ihre Ähnlichkeit mit der Platane: beim Spitzahorn bezüglich der Blattform, beim Bergahorn wegen der Borke, die sich im Alter wie die der Platane ablöst.
Der ebenfalls attraktive und zudem relativ anspruchslose Silberahorn (Acer saccharinum) – eine amerikanische Art – ist bei Planern inzwischen verpönt, weil er zur Zwieselbildung neigt, was unter Umständen die Bruchgefahr erhöhen kann.
Übrigens: Der Bergahorn ist Baum
des Jahres 2009.
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