Ökologische Bedeutung von Alleen

Alleen und Baumreihen – genauer gesagt, die Ge­hölze, aus denen sie be­stehen – sind auch Lebens­raum für Tiere, haupt­sächlich für Vögel und In­sek­ten. Wie be­deut­sam diese öko­lo­gische Funk­tion ist, hängt von den ver­wen­de­ten Baum­arten, aber auch von der Struk­tur der um­ge­ben­den Land­schaft ab.

Grünspecht. Foto: Sven TeschkeIn der Stadt hat jeder Einzel­baum eine viel größe­re Be­deu­tung als im Wald, eben weil die Bäume hier sehr ver­ein­zelt stehen. Amsel, Drossel, Fink und Star, aber auch Meisen, Spatzen und Spechte bauen ihre Nester auf Ast­gabeln oder in Höhlen ein­hei­mi­scher Laub­bäume – nicht nur, aber be­vor­zugt dort. Wer Sing­vögel als Nach­barn will, muß ihnen Wohnung bieten.

Auf dem Land gilt: in klein­räumig struk­tu­rier­ten Land­schaf­ten mit ab­wechs­lungs­rei­cher Flächen­nutzung (kleine Acker­schläge, Grün­land, Feld­ge­hölze, Baum­gruppen) sind Alleen und Baum­reihen nur eine Zu­gabe zum an­sonsten schon reich­hal­ti­gen Lebens­raum­an­ge­bot. Leider sind solche Land­schaf­ten selten ge­worden.

Ausge­räumte Agrar­land­schaf­ten mit zu­sammen­hän­gen­den, in­ten­siv ge­nutz­ten Acker­flächen von mehre­ren tau­send Hektar da­geg­en sind für die meisten Tier­arten als Lebens­raum wert­los. Sie sind meist sehr arten­arm und stellen – noch schlimmer – oft auch eine un­über­wind­li­che Barriere für die Aus­brei­tung vor allem von Käfer- und an­de­ren lang­sam wan­dern­den In­sek­ten­popula­tionen dar. Hier können Alleen und Baum­reihen als ver­bin­den­de Struk­turen zwischen arten­rei­cheren Insel­bio­topen eine wich­tige öko­lo­gi­sche Funk­tion er­lan­gen: Man spricht von Migrations­korridoren.



Alleenschutz



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